Gastvortrag LEUTNER, Mechthild

DATUM: Mittwoch, den 03.10.2018

UHRZEIT: 18:30

ORT: SIN 1, am Institut for Ostasienwissenschaften/Sinologie, Altes AKH, Campus, Spitalgasse 2, Hof 2, Eingang 2.3

"Zur Verflechtung von Kolonialpolitik und Chinawissenschaft:

Leben und Werk Carl Arendts (1838-1902)"

Carl Arendt, Dolmetscher und späterer Professor für Chinesisch am Seminar für Orientalische Sprachen an der Berliner Universität, spielte eine entscheidende Rolle in der deutschen Kolonialpolitik in China und im Prozess der Professionalisierung der Sinologie. Am Beispiel seiner Lebens- und Werkgeschichte analysiert Mechthild Leutner die Verflechtung von Kolonial- und Wissensgeschichte auf neuartige Weise. Unter Einbeziehung sozial- und familiengeschichtlicher Prägungen – Arendt entstammte einer konvertierten jüdischen Familie - wird Geschichte “von unten” lebendig gemacht, in der biographischen Dimension werden neue, anschauliche Perspektiven auf koloniale Expansion und Sinologiegeschichte möglich. Zugleich wird hier deutlich, wie Biographie- und Strukturgeschichte zu einem produktiven methodischen Ansatz verbunden werden kann. Leutner präsentiert ihre neue Monographie: Kolonialpolitik und Wissensproduktion. Carl Arendt (1838-1902) und die Entwicklung der Chinawissenschaft, Münster: Lit Verlag. 2016 (Berliner China-Studien 55), 730 S.


Mechthild Leutner ist emeritierte Universitätsprofessorin für Sinologie an der FU Berlin, wo sie seit 1991 lehrt. Forschungsgebiet Neuere und neueste Geschichte Chinas mit den Schwerpunkten Politische Geschichte, Deutsch-chinesische Beziehungen, Sozial- und Wissenschaftsgeschichte. Herausgeberin der Zeitschrift Berliner China-Hefte und der monographischen Reihe Berliner China-Studien.

 

 

 

Organiser:
Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie
Location:
SIN 1