Am Mittwoch, den 7. November 2018 findet am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien (Gymnasiumsstraße 50, 1090 WIEN), HS 1 ein Vortrag statt, der zusammen mit dem Institut français, dem Institut für Ostasienwissenschaften und dem Institut für Philosophie an der Universität Wien organisiert wurde.
François Jullien:
“Notion et concept – parler et penser en Europe et en Chine”
(„Begriff und Konzept – Sprechen und Denken in Europa und China”)
Der Vortrag wird auf Französisch vorgetragen und simultan ins Deutsche gedolmetscht.
François Jullien ist Philosoph und Sinologe und hat in zahlreichen Buchpublikationen, die in 25 Sprachen, darunter auch Deutsch, vorliegen, gezeigt, was es heißt, die chinesische Philosophie als integralen Bestandteil der Weltphilosophie zu betrachten. Das Nachdenken über die chinesische Philosophie ist demnach nicht die Auseinandersetzung mit einem fremden Gegenstand, sondern macht es möglich, dem Philosophieren an sich neue Impulse zu verleihen.
François Jullien ist Professor an der Universität Paris-Diderot (Paris VII) und Inhaber des Lehrstuhls für Alterität am Collège d’études mondiales de la Fondation de la maison des sciences de l’homme.
2011 ist François Jullien für seine Tätigkeit mit dem Grand prix de philosophie de l’Académie Française ausgezeichnet worden. 2010 hat er den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken erhalten.
Der Vortrag beruht auf seiner Buchpublikation „De l’Être au Vivre – Lexique euro-chinois de la pensée“, die jüngst in der Übersetzung von Erwin Landrichter (Wien) unter dem Titel „Vom Sein zum Leben – euro-chinesisches Lexikon des Denkens“ erschienen ist. Es geht dabei zentral um Sprache als Medium der Philosophie, wobei der Unterschied in der Offenheit von Bedeutungen philosophischer Kategorien im Chinesischen und in europäischen Sprachen im Vortrag diskutiert wird.
Der Vortrag wendet sich insbesondere an Studierende und Lehrende im Bereich der transkulturellen Kommunikation, der Philosophie und der Sinologie. Darüber hinaus sind alle eingeladen, die sich für Sprache, Philosophie und Interkulturalität interessieren.